Randbereiche der Fotografie
Unter dem Motto „Bad Staffelstein aus der Dose“ gehörten wir im Jahr 2011 zu den ersten Fotogruppen der Region, die sich mit den Themen
Fotos aus der Dose
Bilder aus der Dose. Ja, wie kommen die da hinein? Ganz einfach, nach dem Prinzip der „camera obscura“ (lat. so viel wie „dunkles Gewölbe“). Man braucht eine Blechdose, die innen dunkel ausgekleidet und an einer Stelle mit einem winzigen, – wichtig – kreisrunden Loch versehen wird. Um den Lichteinfall zu steuern, wird das Loch mit dunklem Klebeband zugeklebt. In einer Dunkelkammer wird in die Dose gegenüber dem kleinen Loch lichtempfindliches Papier eingelegt und die Dose verschlossen. Nun platziert man seine soeben gebaute Kamera ungefähr in Richtung des Motivs und öffnet den Verschluss. Pardon, das Klebeband. Lacht die Sonne, wird das Klebeband nach 1 Minute schon wieder darauf geklebt. Sind die Lichtverhältnisse schlecht, kann so eine Belichtung auch gut und gerne 20 Minuten oder länger dauern. Zurück in der Dunkelkammer entnimmt man das lichtempfindliche Papier und hält ein Negativbild in Händen. Mit Hilfe eines Fixierbades wird das Papier tageslichttauglich. Um aus dem Negativ nun ein ansehnliches Positiv zu erhalten, hilft uns der Computer und geeignete Software.
Infrarot-Filter (IR)
Die Infrarotfotografie beschäftigt sich mit der Herstellung von Bildern unter Ausnutzung von Lichtwellenlängen, die länger als jene des sichtbaren Lichtes (Infrarotstrahlung) sind. Das menschliche Auge kann das Licht zwischen 380 und 780 Nanometern wahrnehmen. Übliche Kameras sind meist auf einen ähnlichen Spektralbereich sensibilisiert. Durch spezielle Filter wird das sichtbare Licht bei der Aufnahme unterdrückt. Alles unterhalb des Spektralbereiches, für den der Filter durchlässig ist, erscheint dunkel, alles oberhalb erscheint hell. Besonderes Merkmal ist das Blattgrün, welches bei IR-Fotografie weiß dargestellt wird, wodurch ein Effekt „Winter im Sommer“ entsteht. Der Bildausschnitt wird vorab bestimmt, es wird fokussiert und dann der IR-Filter aufgesetzt und fotografiert. Durch den dunklen Filter finden längere Verschlusszeiten – teils bis zu 30 Sekunden – Verwendung.
Malen mit Licht
Malen mit Licht. Kann man aber auch auf Englisch sagen: L.A.P.P. – Light Art Performance Photography; Fotografie von Lichtkunstvorführungen. Hochleistungsfähige LED-Taschenlampen sind heute für jedermann zu haben. Dazu einen kreativen Kopf, Farbfolie und es kann losgehen. Die Kamera wird auf lange Belichtungszeiten eingestellt – 1 Minute und mehr sind die Regel – und eine passende „Location“ ausgesucht. Das Objekt der Begierde wird mit dem Licht der Taschenlampe „bepinselt“, evtl. mit einer anderen Lampe ein Objekt gezaubert wie ein Kreis, eine Spirale oder gar eine Kugel. Durch die lange Belichtungszeit ist der mit Licht malende Mensch nicht zu sehen, so lange er in Bewegung bleibt und dunkel gekleidet ist.
High Dynamic Range (HDR)
HDR – natürlich einmal mehr eine neudeutsche Abkürzung. Ein High Dynamic Range Image (HDR-Bild, oder auf Deutsch: Ein „Bild mit hohem Dynamikumfang“) oder Hochkontrastbild ist ein digitales Bild, das die in der Natur vorkommenden großen Helligkeitsunterschiede detailreich speichern kann. Den hohen Kontrastumfang des menschlichen Auges können Kamerasensoren nicht nachbilden. Nimmt man von einer Szene eine Belichtungsreihe auf – z. B. ein Bild korrekt belichtet, eines auf die hellen Bildteile, eines auf die dunklen abgestimmt – und fügt die Bilder mit Hilfe digitaler Technik zusammen, nähert man sich dem Kontrastumfang des Auges. Das Ergebnis sind Bilder, die der natürlichen Wahrnehmung näher kommen, oft aber durch die Überlagerung auch einen kunstvollen Charakter aufweisen. HDR-Bilder die als solche nicht (auf den ersten Blick) erkannt werden, sind die höchste Kunst dieses Bereiches der Fotografie.
Panorama
Wie enttäuschend das Ergebnis sein kann, wenn man im Urlaub ein spektakuläres Panorama mit einem Foto einfangen will, haben viele schon selbst erlebt. Wenn man den sich einem bietenden Anblick nun in mehreren, sich jeweils überlappenden Bildern aufnimmt – der Anzahl der Bilder ist dabei theoretisch keine Grenze gesetzt – und anschließend am PC zu einem einzigen Bild zusammenfügt, dann kommt das heraus, was Sie u. a. hier in der Galerie betrachten können. Panoramen, die fast noch mehr faszinieren als der Originalanblick.
aktiv beschäftigten.
Am 08.09.2011 eröffneten wir eine vielbeachtete Ausstellung im Stadtturm in Bad Staffelstein, die die Facetten dieser ungewöhnlichen Foto-Genres beleuchtete. In der folgenden Galerie finden sich zahlreiche Bilder der Ausstellung in digitaler Form wieder: